Unsere Fahne (Standarte)   - unsere Tracht

Chronik unserer Fahne - Fahne Straßenseite - Fahne Ortsseite - Fahnenbänder - Fahnenabordnung - Männertracht - Frauentracht

 "Alle Manßpersonen und Weipßbilder zur Gevolkschafft rufent"

Diese Aufschrift auf einer Bundes-Standarte aus der Zeit um das Jahr 1520 sagt eigentlich schon alles über den Sinn einer Fahne aus. Sie ruft: folget mir treu, bleibt bei der Fahne. Sie ist ein Zeichen der Zusammengehörigkeit, der Verpflichtung einander gegenüber. Sie sagt durch Wort und Bild aus, was Inhalt und Ziel der Gemeinschaft ist. Die Fahne der Feuerwehr darf da als vorzügliches Beispiel gelten. "Gott zur Ehr, den Menschen zur Wehr" steht auf ihr geschrieben.

Der Ursprung der Fahne geht als "Feldzeichen" auf die Römer zurück, die gleich der Fahne des Maibaum-Vereins St. Markus, das Tuch an einer Querstange befestigten. Diese Form der Hängung des Fahnentuches ist uns in den Kirchen-Fahnen erhalten geblieben.

Nichts unterstreicht mehr die Symbolkraft der Fahne als die vielen Deutungen und Redewendungen, die sich auf sie beziehen. Sie wird als Zeichen des Sieges geschwenkt, kann aber auch die Kapitulation zum Ausdruck bringen.

Man sagt vom Opportunisten, dass er die Fahne nach dem Wind dreht, auf bayrisch heißt er "Windfandl". Auch heißt es, dass man sich "mit fliegenden Fahnen" zu jemanden bekennt.

Man kann aber auch "mit fliegenden Fahnen" untergehen. Oder: man kann etwas "auf seine Fahne schreiben", unter "jemandes Fahne fechten", "den Sieg auf seine Fahne heften", "eine Fahne hochhalten", was so viel heißt als sich treu zu etwas bekennen.

Auch in der heiligen Schrift wird die Symbolkraft der Fahne hervorgehoben. Hier erwähnt man sie meistens unter dem Namen Feldzeichen oder Banner. Die wohl markanteste Stelle steht bei Ex. 17.15: "Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen Jahwe mein Feldzeichen". Oder bei Num. 1.52: "Alle Israeliten sollen bei Feldzeichen lagern. Jede Großfamilie mit einer eigenen Fahne". Bei Ps. 20.6 heißt es: "Dann wollen wir jubeln über deinen Sieg, im Namen unseres Gottes das Banner erheben". Und schließlich: Num. 1.52: "Im Lager soll jeder Israelit sein Zelt an der Stelle aufschlagen, zu der er gehört, und bei dem Feldzeichen, zu dem er gehört".

Paul Schallweg (anlässlich unserer Fahnenweihe 1994)

Straßenseite

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 Ortsseite

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Die Straßenseite der Standarte zeigt auf dunkelgrünem Samt im runden Emblem, wie der Maibaum nach alter Tradition händisch vor der Kirche St. Markus aufgestellt wird. Links das Gründungsdatum des Vereins und rechts das Datum der Fahnenweihe.

Auf der Ortsseite ist die Patrona Bavariae nach dem Vorbild der Münchner

Mariensäule abgebildet. Rechts davon das bayerische, links das Aubinger Wappen. Links außen das Datum der Vereinsgründung und rechts das Datum der Fahnenweihe. 

Fahnenbänder

Chronik unserer Fahne (Standarte)

 

Im Jahr 1992 begannen die Vorbereitungen für unsere Fahnenweihe zwei Jahre später. Sammlungen wurden veranstaltet und im Mai tagte bereits die erste Sondersitzung des Fahnenausschusses. Die Fertigung der Fahne (Standarte) wurde der Kunststickerei Eibl GmbH in Olching übertragen.


Das traditionelle Patenbitten fand am 26. Februar 1992 im Aubinger Burenwirt statt. Wie´s der Brauch ist, hatte unser Vorstand, auf Balken knieend, den Gebirgstrachten-Erhaltungsverein (GTEV) Almfrieden Aubing gebeten, die Patenschaft für die Fahnenweihe zu übernehmen.

Bereits am 15. Januar 1993 konnte die fertige Standarte den Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung vorgestellt werden. Kurz darauf nahm der im Oktober 1992 bestellte Festausschuss mit 15 Mitgliedern seine Arbeit auf. Da die Standarte auch eine Fahnenstange mit Gestänge benötigt, erklärte sich Horst Kraft bereit, dafür zu sorgen. Aus dem Fundus von Kolping München wurde ein über hundert Jahre altes Stangengewinde aus reinem Messing zur Verfügung gestellt, auch die restlichen Teile, wie z.B. den Standartenträger, spendete Horst Kraft dem Verein.

Um im Clubraum der Pfarrei St. Markus unsere Standarte und das Zubehör, sowie künftige Vereinsgaben und Geschenke, wie Ehrenkrüge, Teller und auch unsere wachsende Vereinschronik, würdig und sicher unterbringen zu können, gaben wir einen Fahnenkasten in Auftrag, der von von Karl Topel geplant wurde.

Am 11. September 1994 konnte der Verein dann im Beisein von Honoratioren aus Kirche und Politik sowie von 18 Fahnenabordnungen in St. Markus und auf dem Aubinger Herbstfest seine festliche Fahnenweihe feiern. Geweiht wurde sie von Pfarrer Elmar Gruber (
= 10.09.2011). Das Amt derFahnenmutter übernahm Gertrud Bauer, die Gattin unseres ersten Vorstands.

 

Anläßlich unseres 40jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2019 erhielten wir von unserer Schirmherrin Barbara Kuhn eine neue Spitze für die Fahnenstange in Form eines bayerischen Löwen.

 

Unsere Fahnenabordnung

 

Viele Brauchtums- und Trachtenvereine haben für zwei und mehr Jahre gewählte Fahnenabordnungen, die bei allen Anlässen, egal wann, zur Verfügung stehen müssen. Dies ist naturgemäß eine große Belastung für diese Vereinskameraden.

Aus diesem Grund hatte sich damals unser erster Vorstand Günter Bauer gegen eine gewählte Fahnenabordnung entschieden, als das Thema nach der Fahnenweihe aktuell wurde. Die Vorstandschaft stellt seitdem für jeden Einsatz eine individuelle Fahnenabordnung zusammen. Dies ist aber nicht immer einfach!! Viele unterschiedliche Termine, an denen die Fahnenabordnung ausrücken muß, wollen besetzt sein. Viele Telefonate und Gespräche sind dazu nötig. Die Vorstandschaft ist daher dankbar für jedes Vereinsmitglied mit (vorzugsweise) Miesbacher Tracht, das sich für diese Aufgabe zur Verfügung stellt.

Wie wird eine Fahne richtig getragen?

 

Die Fahne ist der ganze Stolz eines Vereins - sie ist das Sinnbild für die Gemeinschaft, geweihter Mittler zwischen den Generationen und begleitet ihre Mitglieder oft über Jahrzehnte. Es stellt eine besondere Ehre dar, dieses Schmuckstück bei Festzügen, Prozessionen und Gottesdiensten tragen zu dürfen - beinhaltet aber auch eine hohe Verantwortung. Der Fähnrich wird meist von zwei Begleitern unterstützt.
 

Selbstredend muß er auf sein Äußeres achten. Gehört dazu eine Schärpe, wird diese so getragen, daß die weiße Seite am Hals liegt. Bei den Begleitern zeigt die Schärpe von der Fahne weg - wer rechts von der Fahne geht, trägt sie auf der linken Schulter und umgekehrt. Ist ein Hut Teil der Tracht, sollte dieser aus praktischen Gründen mit einer Hutschnur ausgestattet sein. Diese erlaubt es, den Hut während des Gottesdienstes aufzubehalten, während sonst Männer in der Kirche ihre Kopfbedeckung abnehmen sollten.

Die Aufgabe des Fähnrichs beginnt bei der Abholung vom Aufbewahrungsort und endet, wenn die Fahne wieder ordnungsgemäß verstaut ist. Dabei muß er zunächst darauf achten, ob alle Bestandteile der Fahne in Ordnung sind - Fahnentuch, Spitze, Fahnenstange, Tragegurt und Bänderring. Bei schlechtem Wetter darf auch der Regenschutz nicht fehlen. Auch für das ordnungsgemäße Verladen ist der Fähnrich zuständig. Fachleute empfehlen, dabei nicht einfach das Fahnentuch um die Fahnenstange zu rollen, sondern es sorgsam zu falten und mit der passenden Tragetasche zu transportieren. Stoff und Stickereien können bei einem unsachgemäßen Umgang schnell Schäden erleiden, wenn sich etwa Metallteile verhaken oder die verschiedenen Stofflagen verziehen. Am Zielort angekommen, baut der Fähnrich mit Hilfe der Begleiter die Fahnenstange zusammen und bringt Bänder und Schmuck an. Auf dem Weg zum Sammelplatz kann die Fahne noch über der Schulter getragen werden - wichtig ist, daß sie den Boden nicht berührt und dabei verschmutzt wird.

 

Beim Festzug selbst wird die Fahne senkrecht gehalten. Sie führt den Verein an, danach reihen sich die übrigen Mitglieder ein. Zieht der Zug an einer Ehrentribüne vorbei, wird die Fahne aus dem Köcher genommen und nach vorne geschwenkt, so daß zwischen Fahnentuch und Boden etwa 25 Zentimeter Platz bleiben. Am Ziel des Festzuges stellen sich die Fahnenträger häufig nebeneinander auf. In dem Fall steht die ranghöchste Fahne - in der Regel die des ausrichtenden Vereins - an erster Stelle, daneben die übrigen Fahnen. Die Fahne selbst wird senkrecht gehalten, die Fahnenstange steht neben dem rechten Fuß. Marschieren hohe Repräsentanten oder andere Vereine an der Fahnenfront vorbei, werden die Fahnen mit gestrecktem rechtem Arm leicht nach vorne gesenkt.

 

Einiges zu beachten gibt es auch bei Gottesdiensten. Beim Betreten der Kirche wird die Fahne mit der Spitze nach vorne getragen, dabei dürfen weder Tuch noch Bänder den Boden berühren. Anschließend geht der Fahnenträger zum Altar und senkt dort die Fahne einmal, bevor er sich neben den anderen Fähnrichen aufstellt. Die Fahne wird während des Gottesdienstes senkrecht gehalten, die Stange neben dem rechten Fuß plaziert. Nur bei der Wandlung, dem Lied "Großer Gott" und beim Schlusssegen wird sie geneigt. Nach dem Gottesdienst wird sie wieder vor dem Altar gesenkt, bevor die Fahnenabordnungen die Kirche verlassen.

Auch bei einem Trauerfall gelten besondere Regeln. Häufig erweisen Vereine verstorbenen Mitgliedern die Ehre, und die Fahne wird zum Friedhof getragen. Wird der Sarg in die Erde gelassen, werden die Fahnen gesenkt. Das gilt auch, wenn der "Alte Kamerad" gespielt wird, oder wenn Kränze niedergelegt werden. Um dem Toten die Ehre zu erweisen, treten die Fähnriche zuletzt ans Grab, wenn der Priester zurücktritt, und neigen dort die Fahne dreimal.

 

unsere Tracht

Männer - Frauen - Trachten Pöllmann

 

"Mit einer Lederhose oder einem Dirndl ist man immer gut gekleidet...."

 

Selbstverständlich ist es aber legitim, und wird genauso gern gesehen, wenn Vereinsmitglieder ohne Tracht oder in einer anderen als unten beschriebenen, an unseren Aktivitäten teilnehmen.

 

Trachten-Vereine bewahren und pflegen das Althergebrachte. Dabei wird vor allem viel Wert auf Authentizität bei Schnitten und Material der Trachten gelegt. Und das ist auch gut so, denn ohne sie wären Trachten schon längst vergessen. Schließlich sollte man nicht vergessen, daß die Tracht nach unserem heutigen Verständnis schon fast nicht mehr getragen wurde, als sich die ersten Trachten-Vereine gründeten.

 

Für einen Maibaum-Verein ist es nicht unbedingt selbstverständlich und eigentlich auch nicht notwendig, daß er über eine einheitliche Vereinstracht verfügt. Wir sind kein Trachtenverein, pflegen aber laut Vereinssatzung gemeinsam das bayerische Brauchtum im Rahmen des jährlichen Aufstellens eines Maibaumes, sowie die damit verbundenen gesellschaftlichen Aktivitäten. Daher ist es vor allem für die Vorstandschaft selbstverständlich und eine Ehre, zu den entsprechenden Gelegenheiten unser Gwand, dass sich an das unseres Patenvereins G.T.E.V. Almfrieden Aubing e.V. anlehnt, anzulegen. Zusätzlich gibt es mittlerweile einen größeren Anteil Vereinsmitglieder, die ebenfalls regelmäßig "unser" Gwand oder einfach nur Tracht tragen.

 

Auch unsere Fahnenabordnung trägt in der Regel unsere empfohlene Tracht, da das Gwand auch der Außenwirkung unseres Vereins in der Öffentlichkeit dient. Deshalb freuen wir uns auch über jedes Mitglied, welches bereit ist, sich eine Tracht anzuschaffen.


Empfohlene Tracht für Männer

 

- ein weißes Baumwoll- oder Leinenhemd mit Liegekragen

- ein rot gemustertes Krawattl (Bindl) - für Trauerfälle auch in schwarz

- grünes Gilet (Miesbacher Schnitt) mit rot unterlegten Leistentaschen

- graue Miesbacher Joppe aus Kerntuch

- schwarze Kniebund-Lederhose (aus Wildbock-, Hirsch- oder Gamsleder) im Idealfall mit Tellernaht (Spiegel)

- ggf. schwarze Plattlerhose (Kurze)

- Hosenträger (im Idealfall mit dem Emblem des Maibaum-Vereins)

- Hosenträger aus Leder im Idealfall Vereinshosenträger (sh. Bild oben)

- schwarze Stoffhose (zu festlichen Anlässen - im Idealfall eine sog. Stresemannhose mit Spitzbund)

- graue Wollstrümpfe mit grüner Beinstickerei

- schwarze Haferlschuhe

- ggf. Trachtenmantel

- ggf. Miesbacher Burschenhut oder Werdenfelser Dreher/Schaibling aus grünem Velour

 

Schmuck: Charivari und/oder Uhrkette, Nicker (bitte die gesetzlichen Bestimmungen beachten!)

 

Bei Traueranlässen ist die Stoffhose zu tragen und ggf. auf den Hutschmuck zu verzichten

Statt dem roten Bindl tragen wir dann ein schwarzes.

 

Im Sommer verzichte wir (nach Absprache) auf Jacke und Bindl. Zur Weste wird dann das Trachtenhemd mit offenem Kragen und gekrempelten Ärmeln getragen. Wer hat, sollte dann auch die Plattlerhose anziehen.

 

Bitte beachten:

Die Lederhosen (Kniebundhose oder Plattlerhose), sollten bei Vereinseinsätzen immer schwarz sein! Wer andersfarbige Lederhosen (z.b. braun) hat, kann diese gerne privat oder bei Veranstaltungen, die keinen offiziellen Charakter haben, anziehen. Wer keine schwarze Lederhose hat, sollte dann lieber eine schwarze Tuchhose anziehen.

Aber bitte verzichtet auf die sogenannte "Landhausmode" das geht gar nicht!

 

Diese Beispiele sollen als Kaufhilfe dienen:

Joppe

Weste

Hemd

 

Bindl

 

Miesbacher Joppe

mit Eichenlaub

Miesbacher Gilet

mit Leistentaschen

Trachtenhemd (weißes Leinen

oder Baumwolle)

 

Krawattl (Bindl)

versch. Muster

       

 

Tuchhose

Lederbundhose

Plattlerhose

Strümpf

Hüte

 

 

Lederbundhose schwarz

mit Tellernaht (Spiegel)

Beispiel einer kurzen schwarzen Lederhose (Plattlerhose) mit Stickerei

Strumpf, grau

(ggf. mit Stickerei)

Miesbacher Burschenhut

Werdenfelser Dreher

Werdenfelser Schaibling

 
Empfehlung für die Frauen

 

- Dirndl mit Bluse und Schürze

 

oder

 

- weiße Dirndlbluse

- langer schwarzer oder grüner Trachten-Rock

 

dazu

 

- passendes Schultertuch - für Trauerfälle in schwarz

- ggf. schwarzer Spenzer

 

Schmuck: Kropfkette, Rockstecker usw.

 

Schürze

 

Korrekt ist es, wenn die Schürze zwei bis drei Zentimeter kürzer ist, als der Rock.

Sie ist aus Seide oder Baumwolle und schmückt das Dirndl.

Mit verschiedenfarbigen Schürzen läßt sich ein- und dasselbe Dirndl verwandeln.

 

Schürzen-Schleife

 

Sitzt sie an der Schürze links, ist die Dirndlträgerin noch zu haben.

Ist sie auf der rechten Seite gebunden, ist die Dame vergeben.

Ist die Schleife hinten zugeschnürt, ist die Dirndl-Besitzerin verwitwet.

Vorne gebunden bedeutet, das Madl ist noch Jungfrau.

 

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